
Grossflächige ökologisch intakte, naturbelassene Seeufer sind in der Schweiz rar geworden. Strassen oder Eisenbahnlinien, die unmittelbar dem See entlang führen, private Anwesen mit eigenem Seeanstoss, Badeanstalten, Campingplätze, Bootshäfen oder auch einfach nur mittels Steinblöcken befestigte Ufer - die Beeinflussung durch Menschenhand zeigt sich in verschiedensten Formen. Gerade flächere Uferabschnitte sind für die unterschiedlichsten Zwecke besonders beliebt, nur an wenigen Orten darf sich die Natur hier noch frei entfalten.
Eine Region, in der dies für Schweizer Verhältnisse noch auf grossem Raum möglich ist, ist der Neuenburgersee. Zahlreiche Arten, die man andernorts kaum mehr sieht, sind hier noch regelmässig anzutreffen. Diverse Reiherarten, Limikolen und Wasservögel, aber auch Kuckuck, Nachtigall, Pirol und viele mehr fühlen sich hier wohl. Eine weitere Art, die sich hier beobachten lässt, ist die Bartmeise. In der Schweiz brütet sie nur sehr lokal, auf der Homepage der Vogelwarte wird ein Bestand von 80-110 Paaren angegeben. Zudem ist sie als regelmässiger, jedoch seltener Durchzügler und Wintergast präsent. Auf der Roten Liste (CH) wird sie als "verletzlich" eingestuft. Auch wenn die Bartmeise in besagtem Gebiet wiederholt anzutreffen ist, so ist es doch jedes Mal wieder eine Freude, ihr zu begegnen. Wenn es dann noch gelingt, ein paar gute Aufnahmen zu machen, ist das Glücksgefühl umso grösser! Eine kurze Filmsequenz möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.